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Erwartungswert Der Wert xi trägt also nur zu einem gewissen Anteil zu der obigen Summe bei. Insofern dürfen wir den Erwartungswert als den "gewichteten" Mittelwert der betreffenden Wahrscheinlichkeitsverteilung ansehen. Dies lässt sich auch mit gewissen Einschränkungen einem Bild veranschaulichen. Wir denken uns einen Stab, der für jeden Wert einer Zufallsvariablen X eine Markierung enthält. An jeder Markierung hängt ein Gewicht, das der jeweiligen Wahrscheinlichkeit entspricht. Die Stelle des Schwerpunkts bzw. Gleichgewichtspunkts nennt man den Erwartungswert. Rechenbeispiel 1 Eines der folgenden fünf Wörter werde zufällig gezogen: DER ZUFALL REGIERT DIE WELT Die Zufallsvariable X beschreibe die Anzahl der Buchstaben und die Zufallsvariable Y die Anzahl der Vokale des gezogenen Wortes. Bestimmen Sie die Erwartungswerte der beiden Zufallsvariablen.Lösung X kann die Werte 3, 4, 6 oder 7 annehmen. Der Satz DER ZUFALL REGIERT DIE WELT hat 5 Worte, von denen zwei die Länge 3 haben. Also folgt P(X=3) = 2/5 = 0,4. Entsprechend gilt: P(X=4) = 1/5 = 0,2, P(X=6) = 1/5 = 0,2 und P(X=7) = 1/5 = 0,2. Der Erwartungswert ergibt sich dann durch: E(X) = 3·0,4 + 4·0,2 + 6·0,2 + 7·0,2 = 4,6 Die Zufallsvariable Y kann die Werte 1, 2, oder 3 annehmen. Mit P(Y=1) = 2/5, P(Y=2) = 2/5, P(Y=3) = 1/5 folgt:E(Y) = 1·2/5 + 2·2/5 + 3·1/5 = 9/ 5 = 1,8 Ergebnis: Die gesuchten Erwartungswerte sind E(X)=4,6 und E(Y)=1,8. Das bedeutet, dass man (bei langen Versuchsreihen) im Schnitt eine Wortlänge von 4,6 erhält und dass ein Wort im Schnitt 1,8 Vokale besitzt.Rechenbeispiel 2 Bei einem Spiel wird ein Würfel zweimal hintereinander geworfen. Der Spieler gewinnt 2 €, wenn er einen Pasch (=zweimal dieselbe Zahl) geworfen hat. a) Berechne den erwarteten Gewinn! b) Berechne, wie groß der auszuzahlende Betrag im Gewinnfall sein müsste, damit bei einem Einsatz von 1 € das Spiel fair ist! Lösung a) Hier stellt die Zufallsvariable X den Gewinn dar. Der Spieler gewinnt 0 €, wenn er zwei verschiedene Zahlen wirft und 2 €, wenn er einen Pasch wirft. Demnach ist P(X=0) = 30/36 = 5/6 und P(X=2) = 6/36 = 1/6. Der erwartete Gewinn ist dann E(X) = 0·5/6 + 2·1/6 = 1/3 = 0,33. Ergebnis: Der erwartete Gewinn beträgt etwa 33 Cent. b) Ein Spiel ist dann fair, wenn der erwartete Gewinn genauso hoch ist wie der Einsatz, d.h. wenn E(X)=1 gilt. Den Auszahlungsbetrag a im Gewinnfall berechnen wir dann mit E(X) = 0·5/6 + a·1/6 = 1, woraus a=6 (Euro) folgt. Ergebnis: Damit das Spiel fair wird muss der Auszahlungsbetrag im Falle eines Gewinns auf 6 € festgelegt werden. |
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